Neue Phänomenologie – erlebensnah

Beim Begriff der Phänomenologie mögen wissenschaftliche Lai:innen zunächst zurückschrecken: Klingt dieser doch in höchstem Maße nach Elfenbeinturm.
Dabei beabsichtigt insbesondere die Neue Phänomenologie von Hermann Schmitz unser Erleben im Alltags zu betrachten, unsere „unwillkürliche Lebenserfahrung“ wie Schmitz es nennt. Fragen, wie wir etwas erleben, was z.B. eine bestimmte „Situation“ „mit uns macht“, werden in diesem Ansatz wissenschaftlich nicht nur ernst genommen, sondern mit Hilfe vielfältiger Konzepte beschreibbar.
Die Besinnung auf die subjektiven, leiblich spürbaren Erfahrungen ermöglicht es uns einerseits, abstrakte und komplizierte Fachterminologie zu umgehen. Andererseits erlaubt uns der Ansatz der Neuen Phänomenologie, vormals wissenschaftlich naiv anmutende Fragehaltungen, z.B. in der angewandten Sozial- und Marktforschung methodologisch zu untermauern. Intuitiv mag das naive Vorgehen, auf Erfahrungen fokussierte Fragen sinnvoll gewesen sein – hier kann es eine methodologische Fundierung finden.